 |
"Bleib stehen,
Claudia! Da kommt ein Auto!" schrie ihre Mutter entsetzt auf, doch
das Mädchen hörte nicht auf sie, es war viel zu besessen von
dem Gedanken, ihre Puppe so schnell wie möglich wiederzuhaben.
Und dann ging alles blitzschnell. Tommy, der nur wenige Meter von dem
Mädchen entfernt gewesen war, hörte aus dem Hintergrund noch
seine Mutter eine Warnung bellen, doch da war er schon losgestartet, ohne
genau zu wissen, was er da eigentlich tat. Seine Mutter hatte ihm immer
wieder eingeschärft, wie gefährlich es sein kann, wenn ein junger
Hund einfach auf die Fahrbahn vor ein Auto läuft, und genau diese
Gefahr konnte Tommy in diesem Moment förmlich riechen.
Mit
seinen vier Beinen war er im Antritt um einiges schneller als das kleine
Mädchen und so hatte er sie genau in dem Moment erreicht, als sie
zwischen den beiden parkenden Autos auf die Fahrbahn laufen wollte, um
nach ihrer Puppe zu greifen. Von links näherten sich rasch bedrohlich
laute Motorengeräusche. Im letzten Moment bekam Tommy Claudias Kleid
noch mit seinem Maul zu fassen, stemmte sich mit aller Gewalt dagegen,
die Pfoten in den Asphalt gekrallt ... und hielt sie so zurück. Sie
hatte die Arme nach ihrer Puppe ausgestreckt und wollte sich losreißen,
um zu ihr zu laufen, da hörte sie ein lautes quietschendes Geräusch
und schaute nach links in die Richtung, aus der es kam. Sie sah nichts,
da ihre Sicht vom Kühler des parkenden Autos verdeckt war, aber ihr
war natürlich klar, was jetzt geschah. Der Fahrer des Autos hatte
die Puppe erst jetzt gesehen und war voll aufs Bremspedal gestiegen. Die
Bremsen quietschten gequält auf. Entsetzt wich Claudia zurück
und schlug die Hände vors Gesicht, auf keinen Fall wollte sie mit
ansehen, wie ihre Puppe überfahren wurde.
|
 |
 |